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von viennameteo » Mo Sep 26, 2011 23:11
Interessant, was Du schreibst...
ähnlich geht es mir auch. Habe in den ersten Monaten sehr viel besucht, besonders die Architektur Wiens reizt mich und die spärlichen Spuren des Mittelalters,
die letzten Monate hat das ein wenig nachgelassen.
Ich empfinde das Radfahren in Wien weder entspannend noch als Genuss, außer man fährt nachts oder sehr früh am Morgen, wenn die Stadt noch schläft und den
Tauben und Krähen gehört, oder man begibt sich auf die Donauinsel, die von uns am Monte Laa doch ein Äutzerl entfernt ist (ca. 6-8 km).
Ansonsten:
Die Radwege sind oft schlecht markiert (Markierung verblasst, für den Autofahrer nicht sichtbar), die Routenführung sehr gefährlich,
wenn zwischen Gehweg und Grünstreifen (Gassigeher) bzw. Parkstreifen (plötzlich hervorlaufende Kinder/Hunde, aussteigende Autofahrer) verlaufend.
Sicherer ists da noch auf der Fahrbahn selbst als Radstreifen (wie Absberggasse oder Laaerbergstraße). Am schlimmsten ist die Steudelgasse, wo
alles zusammenkommt: Zwischen Gehweg, Grünstreifen und Parkstreifen und die Einbahnstraßen, wo öfters die Autofahrer herausschießen, ohne auf
Radfahrer zu achten (genauso wenig aber auch die Fußgänger, die nicht nach links oder rechts schauen).
Dann gibts uneinsehbare Kreuzungen, da Lieferwagen/Klein-Laster die Sicht in den Kreuzungsbereich versperren (z.B. entlang der Sonnwendgasse),
und noch besser die Lieferwagen oder PKWs, die quer über den Radweg parken, und man auf den Gehsteig/Straße ausweichen muss. Gerade
zwischen Absberggasse und Herndlgasse (entlang Gudrunstraße) liegen nach jedem Wochenende zahlreiche Glasscherben (kaputte Flaschen) auf dem Radweg,
die auch nach Tagen nicht weggerräumt werden. Im Winter vermiesen die auf den Radweg gekehrten Schnee/Splithaufen das Radln ohnehin.
Weiters gibt es zu wenig reine Radrouten und zu viele Ampeln. Wenn man in Wien mit dem Rad weitere Strecken zurücklegen will oder muss, ist man gezwungen, zu rasen,
auch wenn das gerade für querende Fußgänger gefährlich ist. Aber die Ampeln machen auf einer Strecke von 10 km mind. 10-15 min Zeitverlust. Vermutlich missachten deswegen
soviele Radfahrer die Ampeln (was keine Rechtfertigung sein soll).
Wie gesagt, eine Alternative zu den Öffis ist das Rad zwar schön, aber nur unter ständiger Lebensgefahr mit 100%iger Konzentration die ganze Strecke über, und das ist dann nicht sonderlich erholsam.
Gruß