dragonslord hat geschrieben:Ego96 hat geschrieben: Und da sehe ich in der kompletten Anlage das Problem. Soziale Integration wird hier wohl mit dem Holzhammer versucht. Damit wird man aber dem ehrbaren Vorhaben einen sogenannten Bärendienst erweisen. Weil so etwas nicht auf Biegen und Brechen funktioniert. Langsame Annährerung wäre hier besser geeignet.
Ich denke dass es im Krisenzentrum nicht vorrangig um soziale Integration geht sondern vielmehr um tatsächlich ein Auffangnetz für Kinder in Krisensituationen zu sein - und jedes Kind könnte einmal in eine solche Krisensituation kommen, auch DEIN Kind -meist ist eine Krise nicht beabsichtigt und kommt sehr unerwartet....
soziale Integration ist eher ein anderes Thema, wo die Frage eher passender ist, als das obere zitat : Sind wir hier alle miteinander Österreicher, oder gibts auch Türken im Forum?
Ego96 hat geschrieben:
Jeder dem es gut geht, der hat das in die Wiege gelegt? Der hat nichts dafür getan und sollte automatisch noch auf seine Bedürfnisse bezüglich der Lebensqualität (und die bezieht sich nicht ausschließlich auf amterielle Dinge!) verzichten? Also ich bin eher dafür, dass auch sozial schwächere auf Leute denen es besser geht ein wenig Rücksicht nehmen müssen. Die mussten vielleicht auch einen harten Weg durchwandern um das zu erreichen.
ja der harte weg wäre ihm aber ohne dem sozialen Netz nicht gelungen zu gehen - zumindest wurde es ihm erleichtert, sich wieder hochzuarbeiten... in vielen Ländern sterben täglich Menschen auf den Strassen, die sich nichts mehr gewünscht hätten, als dass sie jemand auffängt - und wir leben hier im Überfluss und wissen es nicht einmal zu schätzen in welchem Luxus wir hier leben. Nur um ein Beispiel zu nennen: das gute Wasser wird knapp auf dieser Erde und nicht mehr überall kannst du das Wasser trinken ohne krank zu werden. Und wir sitzen auf der Goldmiene und spülen es tagtäglich die Toilette hinunter. genauso ist es mit allem, was wir haben oder uns als Service angeboten wird(es könnte ja noch besser sein) immer diese Unzufriedenheit.....
Da die Zitate ein wenig in der Reihenfolge verdreht sind, werde ich nicht zwischen den Zeilen antworten, sondern einfach hier meine Anmerkung komplett anhängen.
Ich halte dieses Krisenzentrum für sehr wichtig, wie übrigens auch Deine Selbsthilfegruppe. Allerdings sehe ich als wichtig an, dass sozial schwächer positionierte Gruppen (und dazu gehören auch die Kinder dieses Zentrums, welche beispielsweise nicht mehr in die eigene Familie zurückgeführt werden können) keine Narrenfreiheit bekommen dürfen, sondern weiterhin nach den allgemein gültigen Gesellschaftsregeln spielen sollten.
Und das war schon der einzige Ansatzpunkt mit dem Krisenzentrum. Noch dazu habe ich auch für möglich gehalten, dass die minderjährigen Mädchen gar nichts mit demKrisenzetrum zu tun haben.
Was hier aber, und das eine Folgeerklärung bei der das Krisenzentrum ein Beispiel in anderen Zusammenhang darstellt, aufgezeigt werden soll, ist eine soziale Integration die fast mutwillig scheint. Und soziale Integration betrifft alle unterschiedlciehn Gruppen der Gesellschaft. Also nicht nur Folgegenerationen mit Migrantenhintergrund, sondern Arm/Reich, Gebildet/Ungebildet, Randgruppe/0815-Bürger und welche Beispiele auch immer noch anzuführen wären.
Man hat hier auf ca. 1000 Wohnungen alle möglichen Leute zusammenkommen lassen ohne sich Gedanken zu machen wie das funktionieren soll. Und da das Krisenzentrum sicher nicht im letzten Moment hier untergekommen ist, warum hat man nicht den Leuten reinen Wein eingeschenkt. Dann hätten wohl jene die es stört (für mich wäre es kein Grund wegzubleiben) gar nciht nachgedacht hier her zu ziehen. Aber so hat man es ihnen untergejubelt. Problem eins hausgemacht.
Ein Großteil der Bauten hat wohl die Förderung kassiert und dafür 25% für WienerWohnen bereitgestellt. Da die Mieten hier teilweise nicht als günstig angesehen werden können, kassiert dann ein Teil Mietbeihilfe (jeder der es Rechtens bezieht, sei es gekönnt um eine Chance zu erhalten sich auch was zu schaffen). Aber leider wohnen dann auch manche (nicht alle, aber zum Verderben reichen immer ein paar wenige) als würde alles wenig kosten. Problem zwei hausgemacht.
Und warum werden Leute nach offensichtlicher Abstammung (und Anhaltspunkt kann nur der Name gewesen sein) in Stockwerken konzentriert? Zumindest in EFG3 kann man das leider beobachten, wenn man sich ein wenig umschaut. Etagenweise Mehrheiten! Oder wusste man ob der Probleme und dachte es wird schon gehen wenn sie unter sich in Gruppen sind? Aber vielleicht ist auch das nur Zufall!? Aber keine Ahnung wie das in den anderen Bauten ist.
Also gehört das Krisenzentrum sehr wohl zum Thema soziale Integration. Denn diese Kinder haben teilweise fürchterliche Dinge hinter sich und haben daher sozial ganz andere Bedürfnisse aber auch andere Ansprüche. Und nicht jeder normal schwer arbeitende Mensch, kann verstehen warum Kinder um 2:30 Uhr in um den Schlaf bringen dürfen nur weil es Ihnen zurzeit sehr schlecht geht.
Und genau da ist der Punkt der Kritik am Plan und der Umsetzung seitens aller Projektverantwortlichen. Denn solche Themen und Gegebenheiten sind schon schweirig bei interessierten und offenen Mitmenschen ohne hin und wieder trotzdem Konflikte meistern zu müssen. Aber einfach einen bunten Haufen (im Sinne der unterschiedlichsten Persönlichkeiten jeder Art) hineinzuwerfen und in "Selbstverwaltung" alles laufen zu lassen? Das finde ich sehr bedenklich und falsche Ausirchtung für solche Siedlungen.
Und den Ansatz mit dem Wasser in der Toilette und anderen Ländern kann ich zwar im globalen Gedanken was abgewinnen, aber würde es jemanden in anderen Ländern wirklich was bringen wenn ich meine Absonderungen sammeln und irgendwo vergraben würde?
Die Unzufriedenheit, mag mit solchen Beispielen aus armen Ländern schon unverständlich sein, aber finde ich diese Vergleiche mehr als hinkend. Als Gegenbeispiel kann ich Dir meine Erfahrungen aus Tunesien schhildern. Dort hat der Fleischhauer das Fleisch am Straßenrand aufgehängt und ist durch die rote Farbe an seinem Haus (wenn der angepinselte Rohbau überhaupt so genannt werden kann) erkennbar. Kein Kühlschrank. Das Fleisch luftgetrocknet durch Auspuffgase der umweltfreundlichen Busse und anderne Kraftfahrzeuge. Den Rest übernimtm die Sonne bei fast 40 Grad. Die Hälfte der Häuser halbfertig (wenn überhaupt soweit fortgeschritten) und für einen Europäer fast undenkbar zu wohnen. Aber auf jeden dieser DSinger eine SAT-Schüssel. Und der Mül wird ohnehin gleich am Straßenrand geworfen.
Elend und Leid ist immer etwas tragisches und wenn man Möglichkeiten und auch den persönlichen Zugang zu dem Thema hat, helfen zu können dann sollte man das tun. Aber das ständige Aufbereiten und schlechte Gewissen bereiten wie schlecht es alle anderne haben, halte ich für eher kontraproduktiv. Denn wir können nichts dafür, dass wir hier und andere wo anders geboren und sesshaft sind (ja ich weiß Möglichkeiten und Voraussetzungen sindauch ncoh ein Teil des Problems).
Ein unerschöpfliches Thema, dass leider wie vieles nicht nur schwarz und weiss gesehen werden kann. Daher werde ich für heute mal damit Schluss machen, auch wenn es dazu noch ganz viel zu schreiben gibt.