Maria hat geschrieben:wenn ich es richtig verstanden habe, war das endergebnis, dem alle parteien zugestimmt haben :
von norden nach süden
110m, 75m und 65m
diese erlaubnis ist bis 2017 begrenzt
Also wenn ich die Infos von Wien Heute und den Presseaussendungen von ÖVP, FPÖ und SPÖ betrachte dann ist der Beschluss jetzt:
110m, 90m, 65m
Die 90m waren übrigens bei der Bürgerversammlung noch 90m plus Dachaufbau also insgesamt 100m. Weiss nicht, inwieweit das noch verändert wurde. Wir Bürger werden ja über das Endergebnis erst wieder nach Beschluss über die öffentliche Einsichtnahme auf der Planungsauskunft Wien informiert. Vorher ist amtliches Schweigen.
Es ist schon erstaunlich: zur massiven Kritik, die Verkehrsanbindung ist unzureichend und konzeptlos, kommt als Lösung: "na gut, dann machen wir den Turm halt nochmal um 10m niedriger. Jetzt gut?"
Zu dem Thema von Verkehrskonzept und zur umfassenden Bürgerinformation passt auch die folgende Antwort, die ich erhalten habe, als ich die Bezirksvorstehung ersuchte, mir das "umfassende Verkehrskonzept" für Monte Laa zu offenbaren.
meine Anfrage hat geschrieben:
Betreff: Verkehrskonzept Monte Laa
Datum: Fri, 11 Jun 2010 19:16:22 +0200
Von: Maximilian Hantsch-Köller
An: BV 10 Post <
post@bv10.wien.gv.at>
Sehr geehrte Bezirksvorstehung,
in Ihrer Presseaussendung von 9.6.2010 schreiben Sie im letzten Absatz:
Ins Leere gehe übrigens die immer wiederkehrende Behauptung der
Oppositionsparteien, dass kein Verkehrskonzept für Monte Laa
vorgesehen sei: "Sowohl für Monte Laa selbst, als auch für das
umliegende Gebiet des Preyer'schen Kinderspitals wurde ein
umfassendes Verkehrskonzept erstellt. Durch die Verlängerung der U1
und die neuen Zugänge zur Station Troststraße wird das Gebiet dann
auch zu Fuß durch den Alfred-Böhm-Park leichter erreichbar sein.
Darüber hinaus wird es auch eine neue Straßenbahntrasse geben, die
die Erreichbarkeit des Bezirksteils wesentlich verbessern wird",
stellt die Bezirksvorsteherin klar.
(aus:
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... -reduziert)
Ich möchte dieses umfassende Verkehrskonzept gerne lesen und bitte Sie, mir das Konzeptpapier entweder zu übermitteln oder mir mitzuteilen, wo ich dieses erhalten kann.
Besten Dank!
Mit freundlichen Grüßen / Best Regards
Maximilian Hantsch-Köller
Die Bezirksvorstehung leitete meine Anfrage an den Magistrat weiter mit der Bitte um schriftliche Beantwortung ("Ihr Mail wurde an Herrn DI Pfleger von der MA 21B mit dem Ersuchen um direkte Beantwortung weiter geleitet.") und vom Magistrat schließlich wie folgt beantwortet:
Magistrat Wien hat geschrieben:
MA 21 B - 10/304/10/16 Wien, 28. Juni 2010
KOC
Sehr geehrter Herr Hantsch-Köller!
Ihre Anfrage bezüglich des Verkehrskonzepts für Monte Laa wurde von der Bezirksvorstehung des 10. Bezirks mit dem Ersuchen um direkte Beantwortung an uns weitergeleitet. Wir möchten Ihnen daher Folgendes mitteilen:
In Ihrer Anfrage beziehen Sie sich auf eine Presseaussendung der Bezirksvorstehung des 10. Bezirks, in der sowohl der Bereich Monte Laa als auch das Areal des Preyerschen Kinderspitals erwähnt werden. Für beide Gebiete wurden im Zuge der Planungen auch die verkehrlichen Auswirkungen der angedachten Entwicklungen untersucht und entsprechende Maßnahmen zur Abminderung dieser Auswirkungen ausgearbeitet.
Zusammen betrachtet ergeben die in Form von Gutachten erstellten Untersuchungen für Monte Laa, das Preyer'sche Kinderspital und weitere das Verkehrskonzept für das betroffene Gebiet, wobei für Monte Laa im Laufe der Jahre mehrere Gutachten verfasst wurden, da jede relevante Projektänderung neu untersucht wurde. Das bedeutet konkret, dass es sich bei dem angesprochenen Verkehrskonzept nicht um ein Konzeptpapier handelt sondern um eine Sammlung von Untersuchungen, die auf einander Bezug nehmen.
Die einzelnen Gutachten und Untersuchungen werden bzw. wurden nach Prüfung durch die Fachdienststellen der Stadt Wien von der Magistratsabteilung 21 B im Zuge der Verfahren zur Festsetzung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans zur Entscheidungsfindung herangezogen, wobei der Verkehr nur eines von mehreren Themen ist, die im Zuge der Ausarbeitung eines Flächenwidmungs- und Bebauungsplans zu berücksichtigen sind. Zu betonen ist, dass es sich bei den Gutachten jedoch um eine interne Entscheidungsgrundlage handelt. Eine Weitergabe nach außen ist in der Bauordnung, die in § 2 (5) klar festlegt, welche Unterlagen öffentlich aufzulegen sind, nicht vorgesehen.
Entscheidend für die städtebauliche Schwerpunktsetzung im Bereich Monte Laa war das im Jahr 2002 vom Gemeinderat beschlossene Plandokument 7409. Der jetzige Plan regelt lediglich die Anordnung der Baumassen neu, wobei ein wesentliches Ziel das Abrücken der Hochhäuser von der bestehenden Wohnbebauung ist. Bezüglich Höhenentwicklung entlang der Laaer-Berg-Straße wurden im Entwurf unter anderem auch die Vorschläge der Bezirksvertretung des 10. Bezirkes berücksichtigt.
Wir ersuchen Sie um Verständnis, dass wir Ihre Anfrage nur in dieser Form beantworten und insbesondere die einzelnen Untersuchungen, die in ihrer Summe das Verkehrskonzept ergeben, nicht weitergeben können.
Mit freundlichen Grüßen
Der Sachbearbeiter: Der Abteilungsleiter:
Dipl.-Ing. Hrncir Dipl.-Ing. Krauss, SR e.h.
Kl. 88135
Ich muss gestehen, viel Verständnis kann ich nicht für diese Vorgehensweise aufbringen: Dokumente, die mit Steuergeldern erstellt wurden, werden von der Bezirksvorstehung als "umfassendes Verkehrskonzept" und als Gegenargument gegenüber der Kritik von Oppositionsparteien und kritischen Bürgern entgegengestellt. Gleichzeitig sind diese Unterlagen für Außenstehenden allerdings nicht einsehbar!
Das ist für mich ungefähr so wie "diese Pille ist toll und wirkt Wunder, aber was drinnen ist sagen wir dir nicht, und wir lassen es dich auch nicht prüfen. Glaub uns einfach, wir sind gut für dich. So, und jetzt sei endlich still."
Sorry, ich fühle mich als mündiger Bürger, und möchte nicht derart abgespeist werden.
Im Oktober ist übrigens Wahltag. Ich werde auf der Liste der Grünen Alternative in Favoriten kandidieren. (Die erlauben auch parteifreie Kandidaten.) Ich erkläre gerne jedem, warum ich diese Entscheidung getroffen habe, und warum ich die Grünen für eine gute Wahl für Monte Laa (und generell für Wien) halte.
LG
Max
P.S. Das englische Parlament hat meines WIssens nach vor einiger Zeit beschlossen, dass sämtliche mit Steuergeldern finanzierte Untersuchungen, Gutachten etc. öffentlich einsehbar gemacht werden müssen. (Ich denke mal das gilt wahrscheinlich ausgenommen militärische, staatssicherheitsrelevante o.ä. Themen.) Wär das nicht auch ein Modell für Österreich?