
„Der Teilnehmer ist nicht erreichbar“
(30.06.10)
So die Ansage, wenn man die Anrainer der Moselgasse anruft. Handy-Empfang scheint dort ein Luxus zu sein.
„Es ist total blöd, ich hab’ in der ganzen Wohnung keinen Empfang. Zum Telefonieren muss ich immer nach draußen gehen. Ich wohne seit zwei Jahren hier – und es war leider noch nie besser.“ Maria Popa ist zu Recht erzürnt!
(grab). Seit sie in der Moselgasse wohnt, ist sie zu Hause kaum mehr erreichbar. Der Grund: In ihrer Wohnung hat das Mobiltelefon keinen Empfang.
Taktik fürs Telefonieren
Auch Baber Ashraf kämpft mit diesem Problem. Er entwickelte eine Taktik, um auch vom Inneren seiner Wohnung aus telefonieren zu können: „Ich muss das Fenster öffnen und mich hinauslehnen. Nur dann geht es.“
Die Wohnanlage der Sozialbau AG in der Moselgasse gibt es noch nicht allzu lange. Vor einigen Jahren zogen die ersten Mieter in die aus fünf Blöcken bestehende Anlage ein. Aufgrund der ruhigen Lage und der Nähe zum Erholungsgebiet Laaer Wald, ist sie ein attraktiver und ansprechender Wohnort, mit nur einem Haken: Aufgrund des schlechten Handyempfangs in fast allen Wohnungen müssen die Bewohner ihre vier Wände verlassen, um telefonieren zu können.
Hausbetreuerin nicht erreichbar
Manuela Kuhn, Hausbetreuerin, kennt die Sorgen der Mieter: „Ich arbeite seit drei Jahren als Hausbetreuerin hier. Der schlechte Empfang stellt ein Problem dar, das von Anfang an bestand. Ich höre das auch ständig von den Leuten. Ich sollte als Hausbetreuerin zumindest zu den Bürozeiten immer erreichbar sein, habe aber in meinem Büro keinen Empfang.“
Die Sozialbau AG selbst gibt sich überrascht. „Noch nicht mit dem Problem in der Moselgasse konfrontiert“, heißt es zur BZ. Aber es gäbe die Möglichkeit einer schriftlichen Petition der Mieter und Eigentümer, um offiziell auf das Problem aufmerksam zu machen.
Mieterdelegierter Alfred Razkowsky hat erfahren, dass in den Gebäuden der Kohlmanngasse 5, die ebenfalls zur Sozialbau AG gehören, dasselbe Problem besteht. Hier ist die Sachlage etwas anders: „Ich habe erfahren, dass die Firma Hutchinson an die Sozialbau herangetreten ist. Ihr Angebot war, am Dach eine Antenne oder einen Mast zu installieren, um das Problem zu lösen. Sozialbau hat das Angebot vorerst abgelehnt. Angeblich will die Verwaltung das Angebot erst annehmen, wenn von den Mietern genügend Unterschriften dafür vorliegen.“
Seit Mitte Mai sammelt Razkowsky nun Unterschriften, um die Installation des Mastes an dem dann auch andere Netzbetreiber ihre Antennen installieren können, zu ermöglichen.
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Quelle: Bezirkszeitung für den 10. Bezirk, Neutorgasse 7, 1010 Innere Stadt