Hallo,
wir haben eine Pressemeldung verfasst und soeben auch unsere Webseite aktualisiert.
http://www.montelaa.net/widmungsplan-20 ... ultat.html
Ich möchte euch hier auch ein paar Hintergründe erläutern.
Die Pressemeldung:
Pressemitteilung der Bürgerinitiative Monte Laa - montelaa.net/widmungsplan-2009
Wien, 4.3.2010
Gut besuchte Bezirksversammlung: Bürger zeigen weiterhin massiven Widerstand gegen Hochhausprojekt Monte Laa
Nach wochenlangen Bürgerprotesten und dem Einbringen von an die 1000 ablehnenden Stellungnahmen wurde mit den Stimmen der SPÖ-Mehrheitsfraktion bei der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung Favoriten die Abgabe einer Stellungnahme des Bezirks, die vor allem eine Reduktion der Höhe einzelner Türme fordert, beschlossen. Alle anderen Fraktionen der Bezirksversammlung lehnten das Hochhausprojekt in seiner Gesamtheit ab.
Maximilian Hantsch-Köller von der Bürgerinitiative Monte Laa: „Bezüglich des geplanten Hochhausprojekts in Monte Laa scheint ein Umdenkprozess zu beginnen. Offensichtlich hatten weder PORR noch SPÖ mit derart aufmerksamen und aktiven Bürgern gerechnet und die Bürgerproteste bei diesem fehlkonzipierten Hochhausprojekt völlig unterschätzt. Erst der massive, kontinuierliche Druck von an die 1000 Stellungnahmen, unzähligen Anrufen und Emails aufgebrachter Bürger sowie eine geschlossene massive Präsenz bei der Bezirksversammlung lässt die Bezirksräte scheinbar aufhorchen. Es ist traurig, wie wenig die Politik im Vorfeld auf ihre Bürger eingeht und es derartiger Anstrengungen verzweifelter Bürger bedarf, um überhaupt gehört zu werden."
Nach Ansicht der Bürgerinitiative Monte Laa bleiben weiterhin Fragen zu Wind, Schatten, Schall, individueller und öffentlicher Verkehrsanbindung, Parkplätzen, Stadtbild, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz ungeklärt.
Der Hintergrund:
Bei der Bezirksversammlung, bei der üblicherweise gerade eine Handvoll Zuhörer anwesend ist, konnten wir die etwa 40 Sitzplätze füllen - ein paar Personen mussten sogar stehen.
Zu Beginn der Sitzung stellten die Grünen den Antrag, aufgrund der offensichtlichen zahlreichen Bürgerproteste dieser Flächenwidmung und der Diskussion dazu noch Zeit zu geben und den Beschluss über die Stellungnahme des Bezirkes von der Tagesordnung zu streichen und somit bis zur nächsten Bezirksversammlung zu vertagen. Der Antrag wurde mit den Mehrheitsstimmen der SPÖ abgewiesen.
Wir verfolgten dann für etwa 1.5h die Diskussion und Beschlüsse zu unterschiedlichen Themen des Finanzausschusses.
Als das Thema "Flächenwidmung Monte Laa" an die Reihe kam (etwa um dreiviertel sechs) standen wir alle auf und zeigten ein Plakat:

- Bürgerfrust statt Hochhauslust
- Monte Laa - Front 2 A1 - Strike ML-net BFsHL.png (35.95 KiB) 21201 mal betrachtet
Nach einem kurzen Moment der Überraschung und Staunens der Bezirksräte wurden wir vom Vorsitzenden Kaindl aufgefordert, das Plakat wieder einzurollen, da laut Geschäftsordnung der Bezirksversammlung den Zuhörern jede Äußerung untersagt ist. Dieser Aufforderung kamen wir dann auch nach und setzten uns wieder.
Es gab in weiterer Folge eine rege Diskussion der Fraktionen, wobei Bezirksvorsteher-Stellvertreter Herr Kaindl (SPÖ) über die Vorzüge des Projekts sprach und die Meinung vertrat, bei der Ausstellungseröffnung der Fa. PORR hätte es wohl mit den anwesenden Bürgern ein Einvernehmen über die Vorteile der neuen Bebauung gegeben. Die anderen Fraktionen sprachen in unterschiedlicher Weise über die ungeklärten Fragen und Nachteile dieser Flächenwidmung. Sowohl Grüne als auch ÖVP hatten im Vorfeld (ich glaube, bereits letztes Jahr) Anträge zu Monte Laa eingebracht (zu den Themen Schatten, Wind wurden von den Grünen unabhängige Studien gefordert; die ÖVP hatte in Anträgen eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur gefordert). Diese Anträge wurden mit den Mehrheitsstimmen der SPÖ abgewiesen.
Kurz vor Beschlussfassung überraschte die SPÖ dann mit einem neuen Textvorschlag zur Stellungnahme des Bezirkes. Der Bezirk möge folgende Stellungnahme abgeben (sinngemäß):
- Die Auskragungen an den Türmen sind zu reduzieren.
- Die Höhe der beiden südlicher gelegenen Türme ist zu reduzieren. Die Höhe des südlichsten Turms soll nicht höher als das bestehende Porr-Gebäude sein.
- Die Bebauung zwischen den Türmen soll auf der im Entwurf vorgesehenen Höhe (3 Stockwerke) bleiben.
Diese Stellungnahme wurde mit den Mehrheitsstimmen der SPÖ angenommen. Alle anderen Fraktionen stimmten dagegen und begründeten dies einerseits damit, dass diese Stellungnahme nicht weit genug ginge bzw. auch, dass dieser neue Textvorschlag zu kurzfristig vorgelegt wurde, um jetzt sinnvoll darüber entscheiden zu können. Generell kritisierte die Opposition über den gesamten Abend bei mehreren Themen, dass sie vom Bezirk und vom Magistrat oft nur ungenügende Informationen vorgelegt bekäme.
Nachdem das Thema Monte Laa für diese Sitzung abgeschlossen war, verließen wir den Saal und die Bezirksversammlung wurde mit weiteren Themen fortgesetzt.
LG Max