Bis auf die eine Nacht, in der um 4:15 der Bagger…

Foto: www.unseregeschichten.montelaa.net

An den Laaerberg hab ich eigentlich seit meiner Kindheit nicht mehr gedacht. Klar, Böhmischer Prater – wie hab ich dieses Fahrradkarussel geliebt und die \“Autobahn\“ aus Holz auf der ich mit ca. 1,5 bzw. gefühlten 90 kmh Speed die Kurven geschnitten hab, unter Beifall der Familie. Dann der Werklmann, klassische Destination für Schulabschlussfeiern.
Weit hätte ichs ja nicht gehabt von der Ettenreichgasse. Und als ums Jahr 2000 der Auszug aus der Junggesellenwohnung in der Sahulkastraße – in der ich über die Jahre zum Inventar mutierte – aktuell wurde, war es selbstverständlich: die größere gemeinsame Wohnung muss im 10. sein, weil aus dem 10. wegziehen – erst wenn der Zentralfriedhof aktuell wird.

Mehrere bunt und eindrucksvoll beworbene Möglichkeiten am Wienerberg sondiert – Katzen in der Wohnung? Naja, Fische und Kleintiere, aber Katzen, da brauchen sie eine Extrabewilligung, was 2 Stück haben sie gleich? Sind sie noch zu retten? Moment, 550 Liter Aquarium?! 100 Liter – ok, den Rest ab nach Schönbrunn und dann reden wir weiter… Na das wird leider nichts, aber wir haben da ein nettes Objekt in Liesing… Liesing? Never! Die anderen Genossenschaften waren zwar tierfreundlicher, boten einen spektakulären Ausblick – nur aus dem leistbaren 3. Stock dann auch nicht so sehr. Oder die Variante für Jungfamilien unerschwinglich – dafür mit Concierge oder Blick auf den Golfplatz…
Ein Bekannter nötigte mich dann bei der Sozialbau zur Moselgasse / Collmanngasse / Urselbrunnengasse nachzufragen – großes Erstaunen, dass hier gebaut wird. Sieht man ja von Restfavoriten nicht… kurz in der Sozialbau aufgekreuzt, begeistert, angemeldet. Dann 2004 Wohnung besichtigt – immer im Hinterkopf: wo ist der Haken? Kann ja wohl nicht sein, Schnäppchen gegen den Wienerberg, wunderschöne Wohnung, wunderbare Umgebung.

Keinen Haken entdeckt – bis auf die angekündigten weiteren Bauvorhaben, aber immerhin ist man darauf vorbereitet. OK, der Staub war als jahrelanger nicht angemeldeter Mitbewohner jetzt nicht so extrem prickelnd, aber bis auf die eine Nacht in der um 4:15 der Raupenbagger neben dem Schlafzimmerfenster (5. stock – im 1. wars sicher noch spektakulärer) vorbeirollte und ich dachte das Haus stürzt aufgrund Erdbeben / Meteoriteneinschlag / Weltkrieg ein (wählen Sie ein Weltuntergangsszenario entsprechend Ihrer Vorlieben). Ist es aber nicht, auch die Schlafzimmerlampe hat nur eindrucksvoll geschwungen aber der Schwerkraft nicht nachgegeben, und nach einem wohlmeinenden Anruf beim Bürgerservice hab ich auch diese Zeit gut überstanden.

So hat es mich dann hierher verschlagen, und ich bereue es keinen Moment! Und ein nachhaltigerer Nachtschlaf hätte mir auch oben geschildertes Erlebnis erspart…

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