Hier oben waren lauter wilde Gärten

Mitarbeiter Ankerbrot - um 1900 (Foto: Archiv Bezirksmuseum Favoriten)

Die Ankerbrotfabrik hat es immer geben. Zwischen dem Anker und dem heutigen Wald hier oben waren lauter wilde Gärten, die in der Zwischenkriegszeit entstanden sind. Zum Teil hat man auch gesagt: Die Ankergärten. Andere Gärten hat es auch gegeben, zum Beispiel am Eisenstadtplatz. Dort hat seinerzeit meine Mutter, und auch meine Großmutter ein Grabelanderl gehabt, so hat man das genannt. Da ist Gemüse angebaut worden: Paradeiser, Erdäpfeln usw. Man hat ja damals nicht gewusst, wie lang man das überhaupt haben kann. Das ist ja alles ein Wildwuchs gewesen. Die Leute haben aus Alteisen, aus Metallabfällen von der Firma „Eumig“ in der Buchengasse die Einfriedungen für die Beete gemacht. Das war ja nichts Beständiges. Es ist geduldet worden, aber es hat keinen rechtlichen Status gehabt. Die Leute haben sich irgendwo einen Grund gesucht und haben versucht, das einzuzäunen und Kartoffel angebaut. Aus der Not heraus. Meistens waren das Leute, die vom Land gekommen sind, z.B. Burgenländer, die nach Wien gezogen sind. Wir haben früher in der Gartenanlage viele Burgenländer gehabt und die meisten haben beim Anker gearbeitet.

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