Ich habe als Köchin in meinem Geburtsort gearbeitet, wobei ich nicht besonders gut verdient habe. Dann ist etwas passiert, was mich die Entscheidung hat fällen lassen, endgültig weg zu ziehen. Meinen Sohn habe ich jeden Tag in den Kindergarten gebracht, zu Fuß. Dabei hat er jeden Morgen geweint, weil er ein Eis haben wollte, ein ganz bestimmtes Eis, geformt wie ein Fuß und mit Bananengeschmack. Das hat damals so viel wie 50 Cent gekostet. Ich hatte aber nicht das Geld, ihm dieses Eis auch nur ein einziges Mal zu kaufen. In der Zwischenzeit hat mein Mann mich damals versucht zu überreden, dass wir nach Wien ziehen. Ich wollte damals aber nichts von Wien wissen, da ich mein Haus und meine Familie nicht verlassen wollte. Das Kind weinte aber unaufhörlich wegen dem Eis und ich weinte unaufhörlich, weil ich das Geld nicht hatte, es ihm zu kaufen. Dann sind wir ganz spontan nach Wien gefahren. Wir zogen somit nach Wien und wohnten mit einem Verwandten meines Mannes und seiner Familie einige Monate in seiner Wohnung, damals waren wir zu fünft dort, während mein Sohn noch an meinem Geburtsort lebte. Erst als wir vier Monate später eine eigene Wohnung gefunden haben, ist mein Sohn auch nach Wien gezogen und hat hier mit der Schule angefangen. Ich kenne aber auch Geschichten, wo Menschen ihre Kinder jahrelang zurückgelassen haben. So ist die Situation leider, bis man an einem Ort nicht selbst auf den Beinen steht. Wir hatten Glück, sehr bald auf eigenen Beinen stehen zu können.