Meine Großeltern haben schon beim Anker gearbeitet

Brotfahrerinnen Ankerbrot, 1920er (Foto: Archiv Bezirksmuseum Favoriten)

In unserer Anlage waren zu 70% Leute vom Anker, weil der in der Nähe war. Mein Vater hat auch beim Anker gearbeitet und ich als Kind natürlich: Grüß den Herrn schön. Das ist der Herr Popelka. Das ist der, der beim Fuhrpark ist beim Anker und das ist der Herr soundso. Ich habe die Leute eigentlich alle namentlich gekannt und ich bin mit dem groß geworden. Mein Vater war ein 10er-Jahrgang und alle haben sich gekannt, auch von verschiedenen Anlässen. Der Anker war ja sehr sozial und hat eine große Werksküche gehabt. Meine Großeltern haben schon beim Anker gearbeitet. Die Großmutter mütterlicherseits hat z.B. eine Zeit lang so eine Art Portierfunktion gehabt. Beim Anker hat es ein eigenes System gegeben: es hat ein Kästchen gegeben mit Kugeln drinnen. Man hat hineingreifen müssen und wenn einer eine bestimmte Kugel gezogen hat, ist er visitiert worden und hat die Tasche aufmachen müssen. Auf diese Weise haben sie verhindert, dass die Leute die Firma bestehlen. So ein Gschaftel hat meine Großmutter gehabt. Sie hat praktisch kontrollieren müssen.

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